Ihre Naturschilderungen und die kleinen Winkel, auf die sie uns meist etwas erhöht blicken lässt, können als Stillleben gelesen werden, als stillgelegte Zeit. Offensichtlich ist sie mit dem Zustand, der gerade vorherrscht, sehr zufrieden. Ihr Malduktus: Kein großflächiger Farbauftrag, hier reihen sich Farbfläche an Farbfläche und geben so, die Impressionisten zitierend, eine Leichtigkeit, eine Impression wieder, genau für diesen einen Augenblick, in dem diese unglaubliche Stille herrscht in den Bildern. Diese Stille, diese Ruhe und Unaufgeregtheit werden noch unterstützt von der Methode, wie die Künstlerin Licht einsetzt und wie sie ihren ganz persönlichen Ausblick über/auf die Landschaft wählt. Und dieser Anblick, dieser von der Künstlerin immer bewusst eingerahmte Bildausschnitt bis
zum Himmel oder Horizont, machen ihre Landschaftsbilder für mich auf unaufdringliche Weise zu stillen Meditationsorten, in denen der Mensch nicht
fehlt, sondern final als Betrachter nur davorstehen muß, um somit Teil der Komposition zu werden. Der Blick weitet sich, wir scheinen
über diesen Landschaften zu schweben und lassen uns "vom Spiel der Farben und Formen berauschen“.
Patrick Bialdyga (Oper Leipzig)